Als Kartenspiel wird jedes Spiel bezeichnet, bei dem Spielkarten der wesentliche Bestandteil des Spiels sind. Es existieren unzählige Kartenspiele, einschließlich Familien von verwandten Spielen, mit zahlreichen (regionalen) Varianten. Eine kleine Anzahl von Kartenspielen, haben formal standardisierte Regeln (meistens durch die Turnierregeln eines Dachverbandes festgelegt), aber bei den meisten varianteren die Regeln je nach Region, Kultur und Person (Hausregeln).
Geschichte
In Europa sind Kartenspiele seit dem frühen 14. Jahrhundert überliefert. Im 15. und 16. Jahrhundert bildeten sich die heute bekannten Spielkartenblätter heraus, wobei das französische, das deutsche und das spanische Blatt die größte Verbreitung erlangten.
Ende des 18. Jahrhunderts kamen die modernen doppelköpfigen Spielkarten auf und ab dem 19. Jahrhundert wurden auch die Rückseiten der Spielkarten bedruckt. Zunächst marmoriert oder mit Punkt- und Strichmustern sowie schließlich mit der auch heute noch üblichen schottischen Karierung. Zu dieser Zeit wurden Spiele wie Skat, Whist und Bridge entwickelt, im frühen 20. Jahrhundert folgten Canasta und Rommé.
Spielkarten zogen bald Zauberer magisch an, erschufen Zocker und Zinker, verbreiteten sich über die Salons hochherrschaftlicher Häuser schließlich auch auf die Tische des gemeinen Volks und schlussendlich in dunkle Spelunken. Kartenspiele - jeder kennt sie, fast jeder hat eins.
Kartenspiele erfreuen Alt und Jung. Erwachsene sammeln „Augen“ beim Skat und „Stiche“ beim Bridge. Kinder legen Karten ab und rufen „Maumau“.
In strengen christlichen Kreisen wurde das Kartenspiel noch bis in das 20. Jahrhundert hinein als „Gebetbuch des Teufels“ bezeichnet. Denn „spielen“ stand im Widerspruch zur puritanischen Geisteshaltung der christlichen Kirchen: sich jede Form von Müßiggang und erst recht Glücksspiel zu versagen.
Spielkarten
Das Grundprinzip war und ist schon lange das gleiche: vier „Farben“ bis zu zehn Zahlen und drei bis vier Bildern. Lange Zeit wetteiferten die „Farben“ zwar untereinander: die italienischen (Schwerter, Keulen, Becher, Münzen) mit den deutschen (Eicheln, Blätter, Herzen, Schellen) und den französischen (Kreuz, Pique, Coeur und Carreau).
Das international bekannteste Spielkartenpakete (Blatt) ist das 52- Anglo-amerikanisches Blatt (das sich vom französischen Blatt nur in einigen Design Aspekten unterscheidet).
Es enthält je dreizehn Karten der vier französischen Farben Kreuz (♣), Karo (♦), Herz (♥) and Pik (♠)
mit folgender Wertigkeit in Absteigender Reihenfolge: As, König, Dame, Bube (oder Bauer) und die Zahlen von zehn bis zwei.
Im Alltag
Ein Stapel Karten ist handlich und passt in jedes Reisegepäck. Selbst wer allein ist, kann sich mit Patience die Zeit vertreiben. Und mit modernen Druckmaschinen sind Karten günstig in der Herstellung (und waren einst ein beliebtes Werbemittel, bevor sie durch USB-Sticks etc. Konkurrenz bekamen), und damit schon lange für alle Bevölkerungsschichten erschwingbar. Allerdings verdiente der Staat lange Zeit mit. In Deutschland wurde die Spielkartensteuer erst zum 1. Januar 1981 abgeschafft.
Die deutsche Alltagssprache hat einige der Sprüche und Redewendungen, die beim Spielen gebraucht werden, übernommen:
- sich nicht in die Karten schauen lassen
- den letzten Trumpf ausspielen
- ach du grüne Neune
- ein abgekartetes Spiel
- aus dem Schneider sein
- den Schwarzen Peter gezogen haben
- Herz ist Trumpf
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Hier möchten wir ihnen kurz einige Beliebte Kartenspiele vorstellen, die erst in jüngerer Zeit "erfunden" wurden. Die Links führen zu der Detailseite bei Amazon (Werbelinks).
Halli GalliHalli-Galli (1991 beim Spieleverlag Amigo erschienen) ist ein Mengen-Wahrnehmungsspiel für 2 bis 8 Spieler. Auf den Karten sind in jeweils 1–5 Früchte abgebildet (gelbe Bananen, rote Erdbeeren, grüne Limetten und lila Pflaumen). Inhalt: 56 Karten, 1 Glocke, Spielanleitung:
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SKYJODas Kartenspiel wurde 2015 vom Verlag Magilano herausgebracht. Die 150 Karten zeigen Werte von -2 bis +12, die jeweils 10x vorkommen. Jeder Spieler erhält verdeckt (auch er selbst darf sie nicht anschauen) 12 Karten, die einzeln vor ihm in einem Raster von 3 „Reihen“ mit 4 „Spalten“ ausgelegt werden. Zu Beginn deckt jeder 2 beliebige Karten auf. Die verbleibenden Karten bilden (ebenfalls verdeckt) den Nachziehstapel. Eine weitere Karte wird noch offen gelegt und bildet den Ablagestapel.Reihum muss sich jeder Spieler entscheiden:
Sobald ein Spieler seine letzte Karte aufdeckt, sind alle anderen noch einmal an der Reihe, dann ist das Spiel beendet. Jeder erhält so viele MinusPunkte angeschrieben, wie es der Summe aller seiner Karten (offenen und verdeckte) entspricht. Hat derjenige, der das Spiel beendet hat, nicht die wenigsten Punkte, so gehen seine Minuspunkte verdoppelt. Es werden so viele Durchgänge gespielt, bis jemand 100 Punkte erreicht; gewonnen hat dann natürlich derjenige mit den wenigsten. Bei Amazon* ansehen SKYJO |
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Phase 10Phase 10 ist ein Kartenspiel ähnlich wie Rommé das 1986 in den USA erstmalig veröffentlich wurde. Das Spiel besteht aus 106 Spielkarten: je zweimal die Werte 1-12 in 4 verschiedenen Farben (Rot, Gelb, Grün, Blau), dazu 4 Karten „Aussetzen“, 8 Joker-Karten (*) und 6 Übersichtskarten.Jeder Spieler erhält zehn Karten die er auf der Hand hält. Der Rest der Karten bildet den Stapel. Der Reihe (im Uhrzeigersinn) nach zieht jeder verdeckt eine Karte vom Stapel oder nimmt die oberste Karte des Ablagestapels und legt dann eine beliebige Karte auf den Ablagestapel. Das Ziel ist, die in der jeweiligen Phase geforderte Kartenkombination zu erreichen. Die Phasen fordern Karten mit gleicher Zahl (z. B. Zwillinge), eine Zahlenreihe oder, in Phase 8, sieben Karten gleicher Farbe. Wer eine Phase erfüllt, legt die entsprechenden Karten offen vor sich auf den Tisch. Im weiteren Verlauf kann man dann passende Karten anlegen. Wenn ein Spieler so alle Karten ausgespielt hat, ist die Phase beendet. Ein Spieler kommt erst dann in die nächste Phase, wenn er die aktuelle erreicht hat. Es gewinnt der erste, der Phase 10 abschließt. Sollten mehrere in der Runde die Phase 10 haben, gewinnt der mit den niedrigsten Punkten. Bei Amazon* ansehen Phase 10 |
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Skip-BoBei Skip-Bo (auch Pass auf oder Asse raus) handelt es sich um ein Kartenspiel mit 144 Karten sowie 18 Skip-Bo-Karten für 2 bis 6 Spieler.Bei 2 bis 4 Spielern bekommt jeder Spieler 30 Karten, bei 5 oder 6 Spielern nur 20 Karten. Die restlichen Karten kommen als Nachziehstapel (Kartenstock) in die Tischmitte. Die Karten werden nicht eingesehen und vor den Spielern verdeckt gestapelt (Spielerstapel). Die oberste Karte wird umgedreht. Der Spieler links neben dem Kartengeber beginnt und zieht 5 Karten vom Kartenstock (Handkarten). Er kann nun aus seiner Hand oder von seinem Spielerstapel Karten auf die Ablagestapel in der Tischmitte spielen. Es können bis zu 4 Ablagestapel gebildet werden, und jeder Spieler kann bis zu vier Hilfsstapel neben seinem Spielerstapel auslegen. Ein Ablagestapel kann immer nur mit einer 1 (oder Skip-Bo-Karte) einer Kartenreihe begonnen werden und wird dann in der Reihenfolge von 1 bis 12 weitergeführt. Skip-Bo-Karten können jede Zahlenkarte ersetzen können aber es dürfen keine 2 Skip-Bo-Karten aufeinander gelegt werden. Wird eine 12 (oder eine 12 darstellende Skip-Bo Karte) auf einen Ablagestapel gelegt, ist dieser vollständig und wird aus dem Spiel genommen und ein neuer Ablagestapel kann gelegt werden. Die beiseitegelegten, vollständigen Ablagestapel werden gemischt und ersetzen den Kartenstock, wenn von diesem alle Karten aufgebraucht sind. Bei Amazon* ansehen Skip-Bo |