Es muss nicht immer ein Spiel von heute sein; auch Spiele Klassiker von früher können immer noch sehr viel Spaß machen; aus diesem Grund werden hier die besten Spiele aller Zeiten vorgestellt.

Insbesondere Kartenspiele erfreuen sich einer anhaltenden Beliebtheit, auch deswegen, weil man sie fast überall spielen kann und, außer den Karten selber, keine Utensilien benötigt.

Ebenso sind historische Perlen wie Monopoly, Mühle, Skat, Mau Mau usw. weiterhin unter den Top 10. Damals gab es für diese Klassiker der Spiele Top-Wertungen aus den Magazinen, und das nicht ohne Grund. Das gemeinsame spielen, der Spielwitz und der Spielspaß allgemein waren sensationell und haben ganze Generationen von Spielern geprägt.
Damit hoffen wir, sowohl Erwachsenen als auch Kindern, mit dieser Seite diese Werke etwas näher bringen zu können.

Spiel

Ein Spiel ist eine strukturierte Form des Spielens, die in der Regel der Unterhaltung oder dem Spaß dient und manchmal auch als pädagogisches Mittel eingesetzt wird. Spiele unterscheiden sich von der Arbeit, die in der Regel gegen Entgelt ausgeübt wird, und von der Kunst, die eher ein Ausdruck ästhetischer oder ideologischer Elemente ist. Die Unterscheidung ist jedoch nicht eindeutig, und viele Spiele werden auch als Arbeit (z. B. professionelle Spieler von Zuschauersportarten oder -spielen) oder als Kunst (z. B. Puzzlespiele oder Spiele mit künstlerischer Gestaltung wie Mahjong, Solitär oder einige Videospiele) betrachtet.

Wir meinen, das Märchen und das Spiel
gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen!
Als ob wir in irgendeinem Lebensalter
ohne Märchen und Spiel leben möchten!

Friedrich Nietzsche

Spiele werden manchmal zum reinen Vergnügen gespielt, manchmal aber auch, um etwas zu erreichen oder zu gewinnen. Sie können allein, in Teams oder online gespielt werden, von Amateuren oder von Profis. Die Spieler können ein Publikum von Nichtspielern haben, wie z. B. bei einer Schachmeisterschaft, bei der die Zuschauer unterhalten werden. Andererseits können die Spieler in einem Spiel ihr eigenes Publikum bilden, wenn sie an der Reihe sind. Oft besteht ein Teil der Unterhaltung für Kinder, die ein Spiel spielen, darin, zu entscheiden, wer zu ihrem Publikum gehört und wer ein Spieler ist. Ein Spielzeug und ein Spiel sind nicht dasselbe. Spielzeug erlaubt in der Regel ein uneingeschränktes Spiel, während Spiele mit festen Regeln verbunden sind.

Die wichtigsten Bestandteile von Spielen sind Ziele, Regeln, Herausforderung und Interaktion. Spiele sind im Allgemeinen mit geistiger oder körperlicher Stimulation verbunden, oft auch mit beidem. Viele Spiele helfen bei der Entwicklung praktischer Fertigkeiten, dienen als eine Form der Übung oder erfüllen auf andere Weise eine erzieherische, simulative oder psychologische Funktion.

Bereits seit 2600 v. Chr. sind Spiele ein universeller Teil der menschlichen Erfahrung und in allen Kulturen zu finden. Das königliche Spiel von Ur, Senet und Mancala sind einige der ältesten bekannten Spiele.

Definition

Ludwig Wittgenstein

Ludwig Wittgenstein war wahrscheinlich der erste akademische Philosoph, der sich mit der Definition des Wortes Spiel befasste. In seinen Philosophischen Untersuchungen vertrat Wittgenstein die Ansicht, dass die Elemente von Spielen, wie Spiel, Regeln und Wettbewerb, allesamt nicht angemessen definieren, was Spiele sind. Daraus schloss Wittgenstein, dass die Menschen den Begriff Spiel auf eine Reihe unterschiedlicher menschlicher Aktivitäten anwenden, die nur so etwas wie Familienähnlichkeit aufweisen. Wie die folgenden Spieldefinitionen zeigen, war diese Schlussfolgerung nicht endgültig, und heute sind viele Philosophen, wie Thomas Hurka, der Meinung, dass Wittgenstein sich geirrt hat und dass die Definition von Bernard Suits eine gute Antwort auf das Problem ist.

„Betrachte z. B. einmal die Vorgänge, die wir »Spiele« nennen. Ich meine Brettspiele, Kartenspiele, Ballspiel, Kampfspiele, usw. Was ist allen diesen gemeinsam? – Sag nicht: »Es muß ihnen etwas gemeinsam sein, sonst hießen sie nicht ›Spiele‹ « – sondern schau, ob ihnen allen etwas gemeinsam ist. – Denn wenn du sie anschaust, wirst du zwar nicht etwas sehen, was allen gemeinsam wäre, aber du wirst Ähnlichkeiten, Verwandtschaften, sehen, und zwar eine ganze Reihe.
Wie gesagt: denk nicht, sondern schau! – Schau z. B. die Brettspiele an, mit ihren mannigfachen Verwandtschaften. Nun geh zu den Kartenspielen über: hier findest du viele Entsprechungen mit jener ersten Klasse, aber viele gemeinsame Züge verschwinden, andere treten auf.
Wenn wir nun zu den Ballspielen übergehen, so bleibt manches Gemeinsame erhalten, aber vieles geht verloren. – Sind sie alle ›unterhaltend‹. Vergleiche Schach mit dem Mühlfahren. Oder gibt es überall ein Gewinnen und Verlieren, oder eine Konkurrenz der Spielenden? Denk an die Patiencen. In den Ballspielen gibt es Gewinnen und Verlieren; aber wenn ein Kind den Ball an die Wand wirft und wieder auffängt, so ist dieser Zug verschwunden. Schau, welche Rolle Geschick und Glück spielen. Und wie verschieden ist Geschick im Schachspiel und Geschick im Tennisspiel.
Denk nun an die Reigenspiele: Hier ist das Element der Unterhaltung, aber wie viele der anderen Charakterzüge sind verschwunden! Und so können wir durch die vielen, vielen anderen Gruppen von Spielen gehen. Ähnlichkeiten auftauchen und verschwinden sehen. Und das Ergebnis dieser Betrachtung lautet nun: Wir sehen ein kompliziertes Netz von Ähnlichkeiten, die einander übergreifen und kreuzen. Ähnlichkeiten im Großen und Kleinen.“ [Philosophischen Untersuchungen (I, § 66)]

Anmerkung: die Aussage "denk nicht, sondern schau!" kann auch als ein Hinweis verstanden werden, die eigenen Ideen, wie etwas zu "seien" hat (siehe auch Voraus-Urteile) beiseite zu schieben.

Roger Caillois

Der französische Soziologe Roger Caillois definierte in seinem Buch "Les jeux et les hommes" (Spiele und Menschen) (1961) ein Spiel als eine Aktivität, die folgende Merkmale aufweisen muss:

  1. unterhaltsam: die Tätigkeit wird wegen ihres unbeschwerten Charakters gewählt
  2. separat: sie ist zeitlich und örtlich abgegrenzt
  3. ungewiss: der Ausgang der Tätigkeit ist nicht vorhersehbar
  4. unproduktiv: die Teilnahme bringt nichts Nützliches zustande
  5. reglementiert: Die Aktivität unterliegt Regeln, die sich vom Alltagsleben unterscheiden
  6. fiktiv: sie wird von dem Bewusstsein einer anderen Realität begleitet

Chris Crawford

Der Spieldesigner Chris Crawford definierte den Begriff im Zusammenhang mit Computern anhand einer Reihe von Dichotomien:

  1. Ein kreativer Ausdruck ist Kunst, wenn er um seiner Schönheit willen gemacht wird, und Unterhaltung, wenn er für Geld gemacht wird.
  2. Ein Unterhaltungsobjekt ist ein Spielzeug, wenn es interaktiv ist. Filme und Bücher werden als Beispiele für nicht-interaktive Unterhaltung angeführt.
  3. Wenn mit einem Spielzeug keine Ziele verbunden sind, ist es ein Spielzeug. (Crawford merkt an, dass nach seiner Definition (a) ein Spielzeug zu einem Spielelement werden kann, wenn der Spieler Regeln aufstellt, und (b) Die Sims und SimCity Spielzeuge und keine Spiele sind). Wenn es Ziele hat, ist ein Spielzeug eine Herausforderung.
  4. Wenn eine Herausforderung keinen "aktiven Agenten hat, gegen den man antritt", ist es ein Puzzle; wenn es einen gibt, ist es ein Konflikt. (Crawford räumt ein, dass dies ein subjektiver Test ist. Videospiele mit erkennbar algorithmischer künstlicher Intelligenz können als Rätsel gespielt werden; dazu gehören auch die Muster, mit denen man in Pac-Man den Geistern ausweicht.)
  5. Wenn der Spieler den Gegner nur übertreffen, aber nicht angreifen kann, um seine Leistung zu beeinträchtigen, ist der Konflikt ein Wettbewerb. (Zu den Wettbewerben gehören Rennen und Eiskunstlauf.) Wenn jedoch Angriffe erlaubt sind, ist der Konflikt ein Spiel.

Crawfords Definition kann also wie folgt wiedergegeben werden: eine interaktive, zielgerichtete Aktivität, die gegen Geld ausgetragen wird, mit aktiven Agenten, gegen die gespielt wird, und bei der die Spieler (einschließlich der aktiven Agenten) sich gegenseitig stören können.

Inhalt von Spielregeln

Spiele können durch das charakterisiert werden, was der Spieler tut, was oft als Spielmechanik bezeichnet wird. Wichtige Schlüsselelemente in diesem Zusammenhang sind Werkzeuge und Regeln, die den Gesamtkontext des Spiels bestimmen.

In den Regeln werden im Allgemeinen die Zeitmessung, die Rechte und Pflichten der Spieler, die Art der Punktevergabe, die vorgegebenen Grenzen und die Ziele der einzelnen Spieler festgelegt.

  • Anzahl, Alter, Position (z. B. im Kreis sitzen) der Mitspieler
  • Voraussetzungen und Anordnung der Spielteile bei Spielbeginn
  • Reihenfolge und Charakter der Aktionen der Teilnehmer
  • Spielziel und Bedingungen für das Spielende
  • Bewertungsgrundlagen

Für manche Spiele (etwa Mensch ärgere Dich nicht, Doppelkopf etc.) existieren eine Vielzahl von Varianten, sodass es notwendig sein kann, sich vor Spielbeginn über die Anwendung einzelner Regeln zu einigen.

Klassiker

  • „Spiel ist eine eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung,
  • die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum
  • nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird,
  • ihr Ziel in sich selber hat und
  • begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘.“

[Definition nach Johan Huizinga (1872 - 1945); niederländischer Kulturhistoriker; Homo ludens: 1938/1991, S. 37]


Bei Fragen oder Anregungen zu dieser Website Können Sie mir natürlich auch eine E-Mail schreiben. Bleibt mir nun eigentlich nur, Ihnen viel Spaß mit diesen Spiele Klassikern zu wünschen!

Sprüche & Zitate

Das Spiel zeigt den Charakter (deutsches Sprichwort)

Das Spiel ist die erste Poesie des Menschen (Jean Paul Levana)

Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann. (Jacques-Yves Cousteau)

Solange der Mensch spielt, ist er frei. (Friedrich Sieburg Die Lust am Untergang 1954)

Ein Spielzeug gibt zuerst Genuss durch seine Erscheinung, und dann Heiterkeit durch seinen Gebrauch. (Jean Paul Levana)

Ein Spieler ist blind für das, was ein Kiebitz klar erkennt. (chinesisches Sprichwort)

Schnelle Rach' und jäher Zorn haben manch gut' Spiel verlorn. (deutsches Sprichwort)

Es ist bedauerlich, daß man den Kindern heute alles erleichtern will, nicht nur jedes Lernen, jede Aneignung von Kenntnissen, sondern selbst das Spiel, und die Spielsachen sollen dazu beitragen (F.M.Dostojewski, Tagebuch eines Schriftstellers)

Spiel ist notwendig zur Führung eines menschlichen Lebens. (Thomas von Aquin Summa theologica)

Statussymbole sind das Spielzeug der Erwachsenen. (Lothar Schmidt)

Wer nicht verlieren will, der spiele nicht. (deutsches Sprichwort)

Wenn alles auf dem Spiel steht, soll man keine neuen Möglichkeiten suchen, sondern die benutzen, die sich bieten (Francois de La Rochefoucauld, Reflexionen)

Zu wenig und zuviel ist des Teufels Spiel. (deutsches Sprichwort)

Der sogenannte Ernst des Lebens ist auch nur ein Spiel. (wenn's niemand anderer gesagt hat, sag's ich)

Wer dem Spiele zusieht, kann's am besten (deutsches Sprichwort)

Die Kindheit ist ein experimentelles Forschungsprogramm, in dem das Kind der Psychologe ist und wir Eltern die Laborratten.(Alison Gopnik: The Scientist in the Crib)