Canasta — Einfach erklärt

Canasta ist ursprünglich ein aus Uruguay stammendes Kartenspiel, wobei das spanische Wort „Canasta“ für „Korb“ steht. Die Karten wurden nämlich eigentlich in einem aus Rohr geflochtenem Korb aufbewahrt. Das gesellschaftliche Kartenspiel ist für bis zu 6 Personen ausgelegt, kann aber auch nur zu Zweit gespielt werden. Die französische Spielversion von Canasta ist zusätzlich mit 6 Jokern ausgelegt, wobei es aber bei allen Versionen darum geht, möglichst viele Punkte durch das Auslegen vieler Karten zu erreichen. Man spricht während dessen auch von „Canasta bilden“.

Das Ziel des Spieles

Hauptsächlich geht es bei Canasta, oder bei der Canasta Bildung darum, möglichst schnell sieben Karten der gleichen Art zu sammeln. Beispiele:

  • 7 Asse
  • 7 Könige
  • 7 Neunen
  • 7 Joker
  • 7 Zweier
  • Aber niemals 3er!

Ein echtes Canasta wird dann gebildet, wenn sieben natürliche Karten erworben wurden. Was sind natürliche Karten?

  • Asse
  • Könige
  • Damen
  • Buben
  • Zehn bis Vier

Als wilde Karten werden folglich nur die Joker und alle Zweien bezeichnet. Diese können aber quasi als Ersatzkarte den echten Karten beigefügt werden.
Wer beispielsweise nur fünf Könige auf der Hand hält, dafür aber einen Joker und eine Zwei besitzt, der kann diese Kombination als Canasta ablegen.
Verboten ist es aber, bereits ausgelegte Joker oder Zweien auszutauschen.

Wer einen so genannten „unechten Canasta“ legt, der legt also einen Canasta mit nicht vollständig sieben natürlichen Karten. Wichtig für ein unechtes Canasta ist es aber, dass nicht mehr als drei Joker oder Zweier gelegt werden dürfen.
Beispielsweise dürfen keine zwei Joker und zwei Zweier mit drei natürlichen Karten Kombiniert werden. Ein Joker und zwei Zweier oder umgekehrt wäre aber möglich.
Wer ausmachen möchte, also einen Canasta ablegen will, der muss mindestens einen bereits vollständig auf der Hand haben.

Punktewertung für Canasta

Werte der einzelnen Spielkarten

  • Rote 3er → 100 Punkte
  • Joker → 50 Punkte
  • Asse und Zweien → 20 Punkte
  • Könige bis Ziffer 8 → 10 Punkte
  • Ziffern von 7 bis 4 → 5 Punkte
  • Schwarze Dreien → 5 Punkte

Ab wann muss das erste Canasta aufgedeckt werden?

Zu Beginn des Spieles, also wenn noch keine Karten auf dem Tisch offen liegen, benötigt der Spieler mindestens 50 Punkte in seinem Canasta, um diesen auslegen zu dürfen. Auch wenn er mehr als 1500 Punkte auf der Hand hält, muss er ablegen. Haben bereits andere Spieler ein Canasta gelegt, so müssen mindestens 90 Punkte auf der Hand liegen. Liegen bereits Karten auf dem Tisch, so dürfen maximal 3000 Punkte auf der Hand gesammelt werden, ehe diese zwingend abgelegt werden müssen. Auch bei einer Gesamtwertung von 120 muss abgelegt sein.

HAUPTZIEL DES SPIELES: Wer 5000 Punkte während einer Partie erreicht hat, hat das Spiel direkt gewonnen.

Bewertungssystem der einzelnen Spielvorkommnisse:

  • Bis zu drei wilde Karten gelten als unechtes Canasta → 300 Punkte
  • Ein Canasta ohne wilde Karten gelten als echtes Canasta → 500 Punkte
  • Vier rote Dreien einseitig → 800 Punkte
  • Ausmachen → 100 Punkte
  • Ausmachen mit Canasta auf der Hand → 200 Punkte

Ab wann werden Strafpunkte kassiert?

  • Wer beim Aufnehmen einer Karte ausversehen eine zweite mit aufhebt, der kassiert 50 Strafpunkte.
  • Wer seine Karten auslegt ohne die erforderliche Gesamtpunktzahl dafür zu besitzen, der muss 100 Minuspunkte verzeichnen.
  • Wer beim Spielpartner anfrägt ob er ausmachen könne ohne jedoch wirklich auslegen zu können, kassiert ebenfalls 100 Minuspunkte.
  • Auslegen oder Anlegen ohne vor dem Zug eine Spielkarte gezogen zu haben, muss 100 Minuspunkte in Kauf nehmen.
  • Wer vergisst rote Dreien auszulegen kassiert 500 Strafpunkte.

Kartenverteilung

  • Canasta für drei Spieler → Jeder Spieler bekommt 15 Karten
  • Canasta für vier Spieler → Jeder Spieler bekommt 11 Karten
  • Canasta für fünf Spieler → Zwei und drei Spieler bilden eine Mannschaft, wobei bei der Dreiermannschaft jede Runde ein anderer Spieler aussetzt. Die Zweiermannschaft spielt wie gewohnt.
  • Canasta für sechs Spieler → Immer zwei Spieler spielen aktiv

So wird Canasta gespielt

Zunächst müssen die zusammen spielenden Partner festgelegt und die Karten ausgeteilt werden. Die kann willkürlich oder mit System vereinbart werden. Beispielsweise können die Partner mit den höchsten und den niedrigsten Karten jeweils zusammen gesetzt sein. Der Spieler mit der höchsten anfänglich gezogenen Karte gibt den anderen Spielern 11 Karten, alle restlichen 45 Karten liegen auf dem Tisch. Eine Karte wird zu Beginn aufgedeckt. Sollte diese eine rote 3, ein Joker oder ein Zwei sein, so muss eine zweite Karte aufgedeckt werden. Der Kartenstapel bildet den Posso, auch Haufen genannt. Sollte ein Spieler mehr als eine rote Karte erhalten, so muss er diese – sobald dieser an der Reihe ist – offen vor sich auf den Tisch legen und die entsprechende Anzahl neue Karten ziehen.

Zuerst zieht immer der Spieler eine neue Karte, sobald dieser an der Reihe ist. Gespielt wird immer rechts herum.
Wer ein Canasta legen möchte, der muss dies vorab ankündigen. Das bedeutet, dass die Karten zunächst offen auf den Tisch gelegt werden müssen. Die Kombinationsmöglichkeiten von echten und unechten Canasta ist den Tabellen oben zu entnehmen. Der Gesamtwert des ersten Spielers der ein Canasta legen möchte muss mindestens 50 Punkte betragen. Auch die Wertungen für das Überschreiten in der Gesamtwertung müssen berücksichtig werden. Legen Sie die Karten zweckmäßig vor sich mit einer leichten aber für die anderen Spieler erkennbaren Staffelung auf den Tisch.

Wer mit einem eigenen Canasta bereits raus gegangen ist, der hat nun die Möglichkeit durch Anlegen beim anderen Canasta diese zu vervollständigen. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass drei und vier herauszulegenden Karten mindestens zwei natürliche Karten, bei fünf und sechs mindestens drei und bei sieben Blättern mindestens vier natürliche Karten dabei sein müssen. Sobald ein echter oder ein unechter Canasta erreicht ist, muss der Stapel zusammen geschoben und weg gelegt werden. Bei einem echten Canasta muss der Stapel aber mit einer roten Karte, und bei einem unechten mit einer schwarzen natürlichen, gekennzeichnet werden. Auch ein bereits geschlossenes Canasta kann noch ergänzt werden, wenn eine Karte der gleichen Art gezogen wird und dann unter den geschlossenen Stapel gelegt wird. Dies hat zum Ziel das sich die abschließende Gesamtwertung erhöht.

Ausmachen kann ein Spieler nur dann, wenn er selbst alle Karten durch Anlegen oder eigene Canasta-Bildung aus der Hand geben kann und sein Partner schon einen Canasta offen gelegt hat. Hat der Partner noch kein Canasta gelegt, so muss derjenige Partner der fertig machen will, die noch niedrigste Zahl auf der Hand behalten. Auch dann, wenn er dadurch ein Paar zerreißt oder er diese an andere Karten anlegen könnte. Der Partner muss vor dem Ausmachen aber auf jeden Fall um Erlaubnis gefragt werden. Verneint der Partner zu seinem eigenen Vorteil, so darf er das. Beim Ausmachen dürfen sogar drei schwarze Dreien oder zwei schwarze Dreien mit einer wilden Karte gelegt werden. Wer das Spiel beendet gibt dem rechten Spieler die Karten und die nächste Runde beginnt. Bei einer Gesamtwertung von 5000 Punkten ist das Spiel abgeschlossen.