Fakt ist, Gin Rummy ist die beliebteste Version von Rommé. Die Version Gin Rummy ist für zwei Personen angedacht. Erfunden wurde es von Elwood T. Baker in New York, etwa um 1909 herum. In den 40er Jahren wurde das Spiel schließlich auch von Hollywood entdeckt und in Filmen eingebaut. Seither breitet es sich als Gesellschaftsspiel immer weiter aus. Damals spielte man noch um Getränke, woraus sich auch der Begriff des Schnapsens herleiten lässt. Ebenfalls eine Version des Rummy. „Rummy bedeutet seltsam“, was das Spiel aber eigentlich gar nicht ist. Es ist eine Pokervariante, die sein Erfinder Gin Rummy nannte.

Gin Rummy — Einfach erklärt

Genutzt wird ein Kartenspiel mit 52 Karten. Die Werte der Karten sind wie üblich zu betrachten. Die Bildkarten König, Bube und die Dame geben 10 Punkte, das Ass 1 Punkt und die Zahlenkarten je nach Wert.

Vorbereitung auf das Spiel

Derjenige Spieler, der die niedrigste Karte aus einem verdeckten, gemischten Stapel zieht, ist der Geber. Geber haben grundsätzlich das vorangehende Spiel verloren, allerdings kann man hier auch variabler handeln.

Jeder Spieler erhält zunächst jeweils 10 Karten. Die 21 Karten legt man offen auf den Tisch, womit auch der Ablagestapel eröffnet ist. Die restlichen Karten legt man verdeckt daneben, sie bilden den Spielstapel. Die Karten auf den Händen werden nun für einige Minuten selbst sortiert und nach Belieben geordnet.

Ziel des Spiels Gin Rummy

Das Ziel des Spiels liegt darin, ein sauberes Blatt auszulegen. Generell sollen möglichst alle Karten zu einem schönen Satz zusammengefügt werden. Aufzuteilen sind die beiden Sätze in Folgen oder in Gruppen.

  • Die Folgen bestehen aus drei oder mehr aufeinanderfolgenden Karten mit gleicher Farbe. Also 4, 5, 6 Herz Rot oder 8, 9, 10, B Blatt Schwarz
  • Eine Gruppe besteht aus drei oder mehr Karten mit gleichem Wert, aber unterschiedlichen Farben. Drei 7 bestehend aus Herz, Blatt und Raute.

Wichtig: Misch-Kombinationen sind nicht möglich, es muss jeweils eine eben genannte Variante sein. So kann keine korrekte Folge mit einer Gruppe weitergeführt werden.

Wer alle Karten aus der Hand legen kann, gewinnt das Spiel, bzw. die Runde.

Wichtig: Das Ass ist beim Rummy generell immer niedrig, also beschreibt eine 1. A-2-3-4 wäre gültig, A-K-D ist in diesem Spiel ungültig.

Spielregeln – so funktioniert eine Gin Rummy Runde

Ein Spielzug wird in zwei Teile aufgeteilt, einmal besteht der Zug aus dem Ziehen einer neuen Karte und dem Ablegen einer nicht mehr benötigten Karte. Ziehen und Ablegen sind feste Bestandteile im Gin Rummy und muss immer erfolgen, auch wenn eine Karte eigentlich benötigt wird oder sie am Ende gebraucht wird, um eine Folge oder Gruppe abzulegen.

Wer an der Reihe ist, zieht eine Karte vom oberen Stapel der verdeckten Karten. Auch ist es möglich, eine Karte vom Ablagestapel zu wählen. In letzterem Fall hat der Spieler den Vorteil, die Karte bereits zu kennen. Diese darf jedoch nur dann gezogen werden, wenn der Spieler mit dieser Karte eine Folge oder Gruppe legen kann. Er muss also etwas herauslegen, andernfalls bleibt ihm nur das Ziehen aus dem verdeckten Stapel. Die Karte wird kommentarlos in die Hand aufgenommen, kann aber genauso gut gleich wieder abgelegt werden.

Beachte jedoch, dass auch der nächste Spieler eine gute Karte gebrauchen könnte! Bedenke also vorher, welche Karte dem Nachbarn als mögliche Spielkarte zur Verfügung gestellt wird.

Wer an der Reihe ist hat auch die Möglichkeit zu Klopfen. Das bedeutet, der Spieler verzichtet auf sämtliche Handlungen. Dafür muss er jedoch seine bisherigen Karten offenlegen. Wertlose oder noch nicht passende Karten aus dieser Hand dürfen maximal 10 Punkte besitzen. Durch Klopfen auf den Tisch ist das Spiel beendet. Wer klopft und keine einzige wertlose Karte auflegt, der hat einen Gin Rummy gemacht. Der Spieler erhält dafür einen Extrabonus.

Spieler, welche nicht mehr als 10 Punkte wertloser Karten auf der Hand haben, dürfen ebenfalls klopfen, auch wenn es erst der erste Zug ist. Spieler müssen aber nicht klopfen, auch wenn sie es können. Er kann weiterspielen, um einen noch besseren Punktestand zu sammeln. Hat jedoch ein Spieler Gin erreicht, so darf keiner der Gegner mehr Karten offenlegen, die Punkte entfallen auf null.

Wichtig: Klopfer dürfen keine Kartenfolgen oder Gruppen an andere Kombinationen anlegen.

Das Spiel ist außerdem beendet, wenn der Stapel der verdeckten Karten nur noch aus zwei Karten besteht. Die Karten werden in diesem Fall zusammengeworfen und keiner erhält Punkte. Der gleiche Spieler wie zuvor gibt erneut die Karten, das Spiel wird wiederholt.

Punkte und Werte ermitteln

Der Gesamtwert seiner nicht passenden Karten wird von jedem Spieler zusammengezählt. Die Punktzahl des Klopfers kann niedriger sein, als die des Gegenspielers. Dann werden die Differenzpunkte als Pluspunkte aufgerechnet.

Ein Klopfer, der kein Gin gemacht hat, kann unterboten werden. Dies passiert, indem der Punktestand des Gegners niedriger ist als der des Gegners oder gleich. Dann wird die Differenz plus 10 Extrapunkte verrechnet.

Bonus von 20 Punkten erhält derjenige Spieler, der einen Gin macht. Hinzugerechnet werden die Punkte der nicht passenden Gegnerkarten. Wer Gin macht, kann auch nicht unterboten werden. Haben Verlierer überhaupt keine Punkte erzielt, so wird ein Bonus von 200 Punkten angerechnet.

Witzige Rummy Varianten im Überblick

Der Gewinner eines Blattes kann beispielsweise auch der nächste Geber sein, manche Spieler wechseln individuell durch. Auch das Mischen der Karten wird unterschiedlich fair verteilt. Hier sind die Spielregeln eigentlich ziemlich locker zu betrachten.

Eine Variante wäre allerdings, das Spiel anders zu beginnen, als nach Regelwerk. Derjenige, der die Karten nicht austeilt, erhält 11 Karten, der Geber jeweils nur 10. Es wird dann keine Karte aufgedeckt und der erste Spielzug des Spielers mit 11 Karten sieht das Wegwerfen einer Karte vor. Somit haben beide eine gleiche Anzahl an Karten auf der Hand.

Eine weitere beliebte Abwandlung ist das Oklahoma Gin. Dabei ist die erste aufgedeckte Karte mit entsprechendem Wert diejenige Karte, die vorgibt, wie viele Punkte von unnützen Karten am Ende auf der Hand sein dürfen. So kann es bei einem Ass sein, dass lediglich ein Punkt in Form einer unbrauchbaren Karte erlaubt ist. Das bringt etwas mehr „Denken“ ins Spiel. Auch ist es möglich, dass wenn die erste aufgedeckte Karte eine Pikkarte ist, am Ende des Spiels sämtliche Punkte verdoppelt werden. Das kann für den Gewinner einen guten Vorsprung bedeuten und spornt an, die Partie zu gewinnen.

Möglich ist es natürlich auch, mit mehreren Spielern zu spielen und noch 2-3 Freunde dazu zu holen. Auch können dann Teams gebildet werden, das Team mit der höheren Gesamtpunktzahl gewinnt.