Solitär — Einfach erklärt

Das wohl bekannteste Kartenspiel dieser Welt wird als Solitär bezeichnet. Es ist somit auch hierzulande sehr populär, wirklich einfach ist es aber nicht, weswegen es für Kinder nicht unbedingt gerne gespielt wird. Der Spielverlauf kann teilweise sogar so kompliziert werden, dass man es nicht immer zu Ende spielen kann. Es kommt auf die aufgedeckten Karten an, wie oft man ein Spiel erfolgreich beenden kann.

Das Ziel des Spiels

Bei Solitär werden immer vier Stapel mit je einer Farbe gebildet, wobei die Karten in der bekannten Reihenfolge As bis König gelegt werden müssen. Eben diese Grundregelung gilt auch für alle anderen drei Stapel und kann nicht durch Sondervereinbarungen oder extra Regeln verändert oder aufgehoben werden. Hier noch einmal die Anordnung der jeweiligen Stapel:

  1. Ass
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9
  10. 10
  11. Bube
  12. Dame
  13. König

Anordnung der Karten

Zunächst werden sieben Längsreihen oder Stapel ausgeteilt, lediglich die oberste Karte eines jeden Stapels ist dabei sichtbar. Die anderen 24 nicht ausgeteilten Karten werden neben den Längsreihen aufgestapelt. Man nennt diese Stapel auch „Stock“. Über den ausgeteilten Karten sind immer vier leere Stapel zu sehen, welche als „Stacks“ bezeichnet werden.

Karten bewegen – so spielt man Solitär

Grundsätzlich darf man eine Karte auf eine offene Karte legen, wenn diese in die Reihenfolge passt und die gleiche Farbe besitzt. Beispiel:

Liegt oben eine Kreuz 8, so kann eine rote 7 eines anderen Blattes gelegt werden. Daraufhin darf wieder eine schwarze 6 auf diese 7 gelegt werden und so weiter.

Alle Karten dürfen entweder einzeln oder auch in Sets von einer Längsreihe zur anderen bewegt werden, sofern stets die richtige Reihenfolge beibehalten wird. Kommt eine Karte innerhalb einer Längsreihe frei, so muss diese umgedreht werden. Sollte eine Längsreihe leer werden, so darf ein König aufgelegt werden, wodurch eine neue Längsreihe beginnt. Das Ziel von Solitär ist es damit, dass alle Karten in der entsprechend richtigen Reihenfolge in den vierten Stapel untergebracht werden. Jeder Stapel muss dabei mit einem Ass beginnen. Kommen die genau richtigen Karten frei, so darf man sie auf das entsprechende Ass legen um einen Stapel mit derselben Farbe zu erstellen. Ein Pik-Ass kann auf einen leeren Stapel gelegt und eine Pik-2 darf darüber gelegt werden. Entsprechend dieser Regelungen folgen Pik-3, Pik-4 und so weiter. Sobald man eine Karte auf den Stapel abgelegt hat, darf man sie auch wieder in eine Längsreihe zurück legen.

Was mit dem Stapel ungebrauchter Karten geschieht

Es kommt manchmal durchaus vor, dass man keine Karten in den Längsreihen unterbringen kann. Ist dies der Fall, so sieht man im Stock nach. Bei diesem Stapel sind ursprünglich die ersten drei Karten aufgedeckt. Die ersten drei Karten liegen dabei neben dem Stock übereinander. Die oberste Karte darf verschoben werden, die anderen beiden Karten kann man dabei nicht verwenden, sondern nur ansehen. Gespielt werden darf also nur mit der wirklich obersten Karte. Ist die oberste Karte im Spiel untergebracht, so darf die nächste aufgedeckte Karte genutzt werden. Kann man die oberste Karte auch nicht verwenden, so dürfen drei zusätzliche Karten umgedreht werden. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden. Sobald alle Karten im Stock verwendet wurden, fängt man dementsprechend wieder von vorne an. Die Karten werden dafür aber nicht neu gemischt, wie es bei anderen Kartenspielen oft der Fall ist.

Ein Solitär Spiel kann wirklich unendlich lange dauern und ist für ein kurzes Vergnügen nicht geeignet. Beendet ist es nämlich erst dann, wenn alle vier Stapel ausgefüllt sind oder man keine Karten mehr anlegen kann. Wer alle vier Stapel voll hat, der gewinnt Solitär.

Mögliche Spielvarianten zur Erweiterung von Solitär

Herkömmlicherweise darf immer nur die dritte Karte eines Stocks genutzt werden. Bei einer erweiterten Variante dürfen aber alle Karten aufgedeckt und benutzt werden. So erhöht man die Chance, das Spiel auch wirklich zu Ende spielen zu können. In einer anderen Version kann man die Benutzung der Karten im Stock begrenzen, nämlich nur mindestens drei Mal. Auch ein Zeitlimit kann festgelegt werden, wodurch eine Zeit- oder Stoppuhr für Solitär notwendig wird. Meist werden dann fünf Minuten festgelegt, ähnlich wie es beim Online-Spiel der Fall ist.

Tipps für Solitär

Priorität sollte es beim Solitär sein, die Karten in die Stapel abzulegen. Der Stock sollte daher nur dann benutzt werden, wenn es unbedingt erforderlich ist und der Spieler keine andere Möglichkeit für einen Zug hat. Wer sich während dem Spiel den Reservestapel durchsieht, der kann sich zusätzlich einen Eindruck darüber verschaffen, welche Karten sich im Stock befinden und welche nicht. Die Karten vom Reservestapel dürfen aber natürlich nicht genutzt werden.

Tipp: Zuerst sollte man versuchen die Karten in der längsten Reihe aufzudecken. Wer die längste Reihe nicht verkürzt, bekommt später Probleme an die oberen Karten zu gelangen. Wichtig ist auch eine gleichmäßige Verteilung, bzw. Füllung, der Karten, die drei Stockkarten sollte man normalerweise auch nicht direkt hintereinander weg spielen. Wer dies tut, der ändert die Reihenfolge der übrigen Karten nicht, sollte der Stock später noch einmal durchlaufen müssen.

Das Ende des Spiels und die Punkteverteilung

Auch bei Solitär gibt es nach dem Spiel eine festgelegte Wertung. Bei der bekanntesten Version von Solitär gibt es folgende Punkte:

  • Karte vom Talon ins Spiel → 5 Punkte
  • Karte vom Talon auf den Endstapel → 10 Punkte
  • Verdeckte Karte freispielen und umdrehen → 10 Punkte
  • Talon umdrehen → 15 STRAFPUNKTE
  • Karte vom Endstapel wieder im Spiel einbringen → 5 STRAFPUNKTE